ADAC Rallye Deutschland 2014

 

Drei Tage, 1200Km, Weinberge, Mosel, Baumholder, Trier. Diese Worte beschrieben wohl am besten die ADAC Rallye Deutschland, bei der auch in diesem Jahr das ADAC Hansa Rallye Team an den Start ging.

 

Im Gegensatz zum Vorjahr durften sich diesmal die Teilnehmer, des ADAC Opel Rallye Cups, der gesamten Renndistanz über 3 Tage stellen. Die Strecken durch die Weinberge sind mit extrem schnelle Wirtschaftswegen und enge Spitzkehren gezeichnet, den krassen Gegensatz bildet hingegen die berüchtigte Panzerplatte mit ihrem rauen Belag und vielen Hinkelsteinen. Egal ob es die hohen Weinreben und verdeckten Kuppen oder die zahlreich wechselnden Untergründe waren, oft konnten die Strecke nur erahnt werden, umso wichtiger war es zu 100% dem Beifahrer zu vertrauen .

Die 18 Wertungsprüfungen mit einer Gesamtlänge von 326 Kilometern Renndistanz umfassten unteranderem die völlig neue WP Waxweiler, die in der Nähe der deutsch-belgischen Grenze verlief. Umgestaltet wurde auch die Streckenführung auf dem Truppenübungsplatz Baumholder. Zusätzlich zur über 42 Kilometer langen Königsprüfung „Panzerplatte“ wurde den Fans nun ergänzend, die Kurzvariante als Sprint geboten, was ständige Action garantierte.

 

Schon am Donnerstag unmittelbar nach gut besuchten Shakedown und direkt nach Rallyeweltmeister Sebastien Ogier, präsentierten sich die Boliden des ADAC Opel Rallye Cups und somit auch das Team Broda/ Danielsen an der Porta Nigra zum Showstart.

 

Top vorbereitet, erfolgte dann am Freitag morgen der Start bei trockenem, teils sonnigen Wetter zur ersten Wertungsprüfung. Jedoch wurde der Vorwärtsdrang abrupt durch ein blockierendes Unfallfahrzeug gestoppt und man büßte ungewollt Zeit ein. Auf der WP3 ging es erstmals in die anspruchsvollen Weinberge. Ein guter Rhythmus war schnell gefunden doch ca. 4 KM vor Ende kam es zu einem klassischem Fahrer/ Beifahrer Missverständnis wodurch der ADAM seitlich in eine Steinwand einschlug und somit die Hinterachse beschädigt wurde. Stark angeschlagen schleppte man sich durch den Rest der WP und bis zum rettenden Service, nach Trier zurück. Hier gelang es durch eine Glanzleistung des Service Teams die Hinterachse in lediglich 13 Minuten zu wechseln. Da der Freitag ein gesonderter Lauf zu Cup darstellte, war dem Team klar, dass dieser herbe Zeitverlust nicht mehr zu egalisieren war. Dennoch wollte man die Zusammenarbeit im Team weiter intensivieren, da es am Samstag in nochmals anspruchsvollere Strecken gehen sollte. Weiter ging es durch den Tag aber das Glück wollte nicht kommen. In einer schnellen Linkskurve in WP 5 kam man ein wenig zu weit auf den Rollsplitt, was mit einem Dreher in einem Busch endete. Soweit nicht so schlimm, hätte nicht ein Ast den Kühler beschädigt. Somit war das Mechanikergeschick und Improvisationstalent des Teams Broda/ Danielsen gefordert um notdürftig, mit Hilfe eines Kaugummis, den Kühler zu flicken und noch die Letzte WP des Tages zu absolvieren. Am Ende dieses Laufes sollte ein 9. Platz noch zu Punkten führen.

 

Am Samstagmorgen wartete Regen auf die Teilnehmer, womit zunächst die Reifenwahl klar war. Frühmorgens ging es zur ersten Etappe in die Weinberge. Das Team fühlte sich gut und die Zeiten stimmten, was zuversichtlich stimmte. Die Strecken waren sehr rutschig, leider wurde auch dies den WRC Piloten zum Verhängnis und WP8 musste neutralisiert werden. Entsprechend stand sofort die legendäre„ Panzerplatte“ auf der Tagesordnung. Hier galt es sich eine gute Reifenstrategie für diese Marathondistanz zurecht zu legen, um auch noch nach 42Km noch den nötigen Grip zu haben. Die kurze Sprintprüfung vorab war eine gute Einstimmung auf das, was das Team danach erwarten sollte. Die ursprünglich für schwere Militärfahrzeuge gebauten rauen Betonpisten sind schon im Trockenen besonders tückisch. Der unerwartete und andauernde Regen in Kombination mit den gewählten Trockenreifen machte die schmutzigen Wege beinahe so glatt wie Eis und erschwerten dem Team die Fahrt. Zwar musste man sich mit mangelndem Grippe herumplagen, brachte den ADAM jedoch unversehrt in den Mittagsservice.

Die zweite Schleife startete umso besser, nur ein kleiner Ausrutscher in eine Wiese konnte als Missgeschick gewertet werden. Als dann der zweite Durchgang der Panzerplatte mit der Langen Version in Angriff genommen wurde, hatte das Team ein Déjà-vu; als man mit Regenreifen am Start stand und die Sonne ihre ganze Kraft zeigte, war klar dass die Reifenwahl abermals falsch war. Innerhalb kürzester Zeit, verwandelte das Zusammenspiel von Wind und Sonne die zuvor nassen Pisten in staubtrockene und es musste gut mit den Reifen gehaushaltet werden. Der Samstag endete dann mit einem Abschlussservice, indem der ADAM auf den nächsten Tag vorbereitet wurde.

 

Für den Schlusstag wies das Roadbook schließlich die Stecken Veldenz und Drohntal aus. Im dichten, feuchten Nebel war die erste WP umso rutschiger, da es durch dichtbewachsene Waldstrecken und Weinberge ging. Ein leichter Bordsteinkontakt nach einem Sprung ging glimpflich aus. Die nächste WP wurde abermals wegen Unfallfahrzeugen abgebrochen. Somit verblieben für den Sonntag noch zwei WP´s, die ohne nennenswerten Vorfälle absolviert und der ADAM unversehrt über die Zielrampe der Porta Nigra gefahren werden konnten.

In der Endabrechnung des zweiten Laufes stand also, trotz der Vorfälle, erneut ein 9. Platz für das Team Broda/ Danielsen fest. Als nächstes freut man sich bereits auf das ca. 140Km von Hamburg entfernte Heimspiel in Grömitz, der Ostsee-Rallye.